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X11

  X11 ist das derzeit im Internet vorherrschende Window System. Auf dem Rechner des Benutzers läuft ein sogenannter X-server, der die Kontrolle über die Ein- und Ausgabegeräte, also z. B. Bildschirm, Tastatur und Maus, ausübt. Über das X11-Protokoll können nun Anwendungen, sogenannte X-clients mit dem server kommunizieren und diesem mitteilen, was am Bildschirm ausgegeben werden soll. Im Gegenzug erhalten sie vom server z. B. Informationen über Tastatureingaben und Mausbewegungen. Dies ermöglicht es, herstellerspezifische Implementierungen auf den server zu beschränken, sodaß auch in einer heterogenen Systemumgebung von jedem Terminal aus die gleichen clients verwendet werden können. X-server laufen normalerweise auf einem Port im Bereich von 6000 bis 6100, meist wird Port 6000 verwendet.

Damit ein client eine Verbindung zu einem X-server aufbauen kann, muß er hierzu autorisiert werden. In der ursprünglichen Definition des X11-Protokolls gab es nur die Autorisierung aufgrund der IP-Adresse des client-Rechners. Ein Benutzer, der auf einem entfernten Rechner eine Anwendung starten will, deren Ausgabe auf seinem Bildschirm erfolgen soll, kann mit Hilfe des xhost-Kommandos dem entfernen Rechner Zugang zu seinem X-server erlauben. Hierzu setzt er ein Kommando der Form XHOST+ System_Name ab, wobei System_Name der Name des entfernten Rechners ist. Diesem Rechner ist somit bis zum Ausloggen des Benutzers der Zugang zum X-server erlaubt. Entfällt die Angabe eines Systemnamens, wird die Zugangskontrolle deaktiviert. Mit dem Kommando XHOST- System_Name kann der Zugang wieder verwehrt werden.

Mit Release 4 des X11-Protokolls besteht nun die Möglichkeit, die Autorisierung auf ein Benutzer/Rechner-Paar auszuweiten [Mui92] [Shel92]. Einem Benutzer wird bei Beginn seiner Sitzung ein geheimes Paßwort, ein sogenanntes magic cookie, in einem File namens .Xauthority mitgeteilt. Dieses Paßwort muß nun verwendet werden, um eine X-Verbindung von einem entfernten Rechner aus zu initiieren. Der Benutzer überträgt hierzu das magic cookie mit Hilfe des Xauth-Kommandos an den entfernten Rechner, wo es in das dortige .Xauthority-File aufgenommen werden muß. Damit hat der Benutzer die Kontrolle, wer die Erlaubnis hat, auf seinen X-server zuzugreifen.



 
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8/28/1998