next up previous contents
Next: Das Gatewayprogramm Up: Überblick über das Gateway Previous: Überblick über das Gateway

Der Discovery-Dämon

Der Discovery-Dämon sucht in der SNMP-Umgebung nach SNMP-Agenten und dazugehörigen Managementobjektinstanzen. Beispielsweise können mit einem Subnetz-Autodiscovery verschiedene IP-Adressen von Rechnern ausfindig gemacht werden. Mit einem SNMP-Walk auf jede dieser Adressen kann festgestellt werden, ob auf dem entsprechenden Rechner SNMP-Agenten laufen. Dabei kann etwa die Tatsache ausgenutzt werden, daß auf SNMP-Agenten eine Inkarnation der MIB-II existieren muß. Im nächsten Schritt werden alle Objektidentifikatoren der Managed Objects einer Agenten-MIB gesucht. Hier zeigt sich das Problem, daß diese Agenten-MIB nicht nur die MIB-II beinhalten kann, sondern beispielsweise auch eine Private-MIB. Ein SNMP-Walk muß also ,,hoch genug`` im Internet-Registrierungsbaum angesetzt werden.

Der Discovery-Dämon muß schließlich zu jeder OID einer SNMP-Variable aus einer SNMP-Gruppe oder SNMP-Tabelle das entsprechende Attribut (bzw. die der SNMP-Gruppe/Tabelle entsprechende IDL-Schnittstelle) finden. Dazu sucht er im Interface Repository nach einer Konstanten[*], die mit einer bestimmten OID übereinstimmt. Der Name der Konstanten entspricht dem Namen des gesuchten Attributes.

Der skizzierte Ablauf stellt keinesfalls die beste und einzige Lösung dar. In jedem Fall ist das gesamte Verfahren jedoch sehr komplex und rechenintensiv. Es ist auch unwahrscheinlich, daß eine derartige Suche vollautomatisch abläuft. Es ist deshalb notwendig, daß der Discovery-Dämon von einer Managementanwendung gesteuert werden kann, beispielsweise um den Suchbereich einzuschränken oder einen Suchvorgang abzubrechen.

Wenn die IDL-Schnittstellendefinitionen zu einer MIB eines gefundenen Agenten im Interface Repository abgelegt sind, erzeugt der Discovery-Dämon alle Instanzen dieser Schnittstellen (die Schattenobjekte), die notwendig sind, um die gesamte Managementinformation dieses Agenten darzustellen. So werden etwa zu einer SNMP-Tabelle mit fünf Zeilen genau fünf Instanzen der (einer Zeile) entsprechenden IDL-Klasse gebildet.

Die Schattenobjekte werden im Gatewayprogramm erzeugt, da auf diese Weise garantiert ist, daß Schattenobjekte sofort bei ihrer Erzeugung exportiert werden und der Object Adapter des Gatewayprogramms dadurch Requests an diese Objekte weiterreichen kann (vgl. 5.2).


next up previous contents
Next: Das Gatewayprogramm Up: Überblick über das Gateway Previous: Überblick über das Gateway
Copyright Munich Network Management Team