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Stoimenova, B. (2008):

Evaluation von Workflow-Sprachen zur Prozessmodellierung in Multi-Domain am Beispiel von Géant2 E2E Links


IT-Service-Management (ITSM) bezeichnet die Gesamtheit von Maßnahmen und Methoden für eine bestmögliche Unterstützung der Diensterbringung im IT-Umfeld. ITSM besteht aus einer Reihe von eng aufeinander bezogenen und hochgradig verzahnten Prozessen. Die klassischen Ansätze -wie z.B. die ITIL - zielen auf eine hierarchische Beziehung zwischen Diensterbringer und Dienstnutzer. Mit der zunehmenden Globalisierung entstehen allerdings Szenarien, in denen mehrere Diensterbringer zusammenarbeiten, um gemeinsame Services zu realisieren. Dabei ist es nicht immer möglich, die etablierten hierarchischen Modelle anzuwenden. Gemäß ITIL dient das Incident-Management der schnellstmöglichen Wiederherstellung des normalen Service-Betriebs bei minimaler Störung des Geschäftsbetriebes. Gerade dieser Prozess stellt eine besondere Herausforderung dar, denn die Erkennung, Klassifizierung und Zuordnung von Störungen kann sich in einem kollaborativen Umfeld als sehr schwierig erweisen. Die derzeit in der Praxis eingesetzten Verfahren basieren zumeist auf informeller Kommunikation zwischen den Beteiligten, z.B. über E-Mail und Telefon. Eine Automatisierung der Prozesse verspricht eine bessere Überschaubarkeit der Abläufe sowie u.U. eine kürzere Durchlaufzeit. Voraussetzung dafür ist die Konzeption von spezifischen Workflows für Multi-Domain-Umgebungen. Ein repräsentatives Beispiel für ein Geschäftsmodell auf der Basis heterarchischer Beziehungen stellt das Europäische Wissenschaftsnetzwerk Géant2 dar. Eine der Kernaufgaben von Géant2 ist die europaweite Verbindung zwischen den nationalen Wissenschaftsnetwerken (NRENs) und deren Anbindung an die nichteuropäischen Wissenschaftsnetze. Die NRENs sind unabhängige Organisationen, die im Rahmen von Géant2 gleichberechtigt kooperieren. Aufgrund der Eigenständigkeit der NRENs besteht ein hoher Grad an Heterogenität in Bezug auf die eingesetzte Hard- und Software sowie die organisatorischen Abläufe. Dieses multi-domain Umfeld führt zu spezifischen Problemen der Betriebsprozesse, für die neue Ansätze erarbeitet werden müssen. Diese Diplomarbeit soll einen wichtigen Baustein dafür liefern. Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden bestehende Worflow-Modellierungssprachen auf ihre Eignung zur Modellierung von ITSM Prozessen in Multi-Domain-Umgebungen untersucht. Am Fallbeispiel von Géant2 werden zunächst die spezifischen Probleme des Incident-Managements im multi-domain Umfeld aufgezeigt. Daraus werden Anforderungen an die Workflows - sowohl innerhalb der Prozesspartner als auch für deren Kopplung - abgeleitet. Die Workflow-Modellierungssprachen UML Activity Diagrams, BPMN und YAWL werden auf ihre Eignung im Rahmen der Aufgabenstellung untersucht. Abschließend soll der Incident-Management-Prozess für das Fallbeispiel durchgängig modelliert werden.