Das SOM Event Management Framework

Das Event Management Framework beinhaltet eine Reihe von Klassen für das Versenden und Empfangen von asynchronen Ereignismeldungen.

Eine Anwendung, die Ereignismeldungen von Objekten empfangen will, initialisiert zunächst ein Objekt der Klasse Event Manager (EMAN). Anschließend registriert sie sich für alle Arten von Ereignissen, die sie empfangen will. Der Event Manager wartet daraufhin in einer Endlosschleife auf die entsprechenden Ereignismeldungen und verarbeitet diese weiter.

 

Abbildung 2.8: Das Event Management Framework

Es gibt verschiedene Arten von Ereignissen, die folgendermaßen kategorisiert sind:

• Timer Events. Ein Ereignis dieser Art wird vom Event Manager erzeugt, wenn eine vorher festgesetzte Zeit verstrichen ist. Der Zeitraum zwischen zwei Events wird bei der Registrierung durch die Anwendung angegeben.
• Sink Events. Ein Sink Event wird erzeugt, wenn eine Ein- oder Ausgabeaktivität auf einem definierten Event Sink festgestellt wird. Ein Event Sink kann ein Socket, ein File Descriptor oder eine Message Queue sein.
• Client Events. Diese Ereignismeldungen werden von den Objekten einer Anwendung verursacht. Die Anwendungsobjekte erzeugen diese Ereignisse und schicken sie an den Event Manager zur Weiterverarbeitung. Ein Client Event gehört einem bestimmten Typ an. Dabei können von der Anwendung beliebige Event-Typen mit unterschiedlichen Namen definiert und beim Event Manager registriert werden. Der Datentyp für die Daten eines Client Events ist: void *. Folgendes Codebeispiel zeigt das Erzeugen eines Client Events durch eine Anwendung (vgl. auch [IBM 94f S.12-4]):

  clientEvent = SOMEClientEventNew();
  _somevSetEventClientType (clientEvent, ev, "Example");
  _somevSetEventClientData(clientEvent, ev, "any data");
  /* assuming that "Example" is already registered with EMan*/
  /* enqueue the above event with EMan*/
  _someQueueEvent(some_gEMan, ev, clientEvent);
  

• Work Procedure Events. Dies sind eigentlich keine Events, sondern Hintergrundprozeduren, die immer dann ausgeführt werden, wenn gerade keine Ereignismeldungen verarbeitet werden müssen.

Die Weiterverarbeitung der Ereignismeldungen erfolgt durch Callbacks. Ein Callback ist eine Prozedur, die jedesmal automatisch ausgeführt wird, wenn eine Ereignismeldung der entsprechenden Art beim Event Manager eintrifft. Ein Anwendungsprogramm muß für jede Event-Klasse deren Ereignismeldungen sie empfangen will, eine Callback-Prozedur definieren. Hinsichtlich der Aktionen, die in den Callback-Prozeduren ausgeführt werden können, bestehen keine Beschränkungen.

Genauso wie eine Anwendung ihr Interesse an bestimmten Ereignismeldungen jederzeit registrieren kann, kann sie dies auch jederzeit über bestimmte Funktionsaufrufe wieder rückgängig machen.