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Discovery und Topologiemanagement

Das Topologiemanagement für IP-Netze umfaßt die Discovery-Funktion und das Statuspolling von Komponenten. Die Discovery-Funktion dient zum Sammeln von Konfigurationsinformation über das Netz und die darin enthaltenen Ressourcen und die Darstellung der Information an der grafischen Oberfläche.

NetView hat eine Reihe von Prozessen für das Topologiemanagement von IP-adressierbaren Komponenten. Für das Topologiemanagement von Ressourcen, die andere Protokolle verwenden, können eigene Anwendungen mit dem General Topology Manager erstellt werden. Der General Topology Manager wird im Abschnitt über die Anwendungsentwicklung behandelt.

Folgende Aufgaben werden durch die IP-Discovery erfüllt:

Diese Anforderungen werden durch eine Reihe von kooperierenden Prozessen erfüllt. Die zentrale Rolle bei der IP-Discovery spielt der netmon Dämon. Dieser ,,entdeckt`` IP-Komponenten. Dafür verwendet er u.a. den ARP-Cache[*], ICMP (ping)[*], die MIBs[*] von bereits bekannten Komponenten per SNMP-get (z.B. Routing-Table-Information), oder das weiter unten besprochene Seed File. Netmon übernimmt außerdem das Polling, um Konfigurations- und Statusänderungen festzustellen.

Für das Eintragen der neuen Komponenten in die IP-Topologie-Datenbank und die Objekt-Datenbank ist der Prozess ovtopmd zuständig.

Die Anwendung ipmap sorgt für die Konsistenz zwischen der Information in der Topologie-Datenbank und der grafischen Oberfläche. Sie ist z.B. dafür zuständig, die entsprechenden Symbole zu erzeugen, wenn eine neue Komponente entdeckt wurde.

Um für die ermittelten IP-Adressen die entsprechenden Komponentennamen (z.B. hostname) zu ermitteln, wird entweder der Domain Name Service (DNS) verwendet oder die /etc/hosts Dateien der Komponenten. Der so ermittelte Name wird dann auf dem der Komponente entsprechenden Symbol (Icon) angezeigt.

Für die effiziente und effektive Durchführung des Topologiemanagements ist eine Konfiguration der SNMP-Parameter und der Polling-Intervalle nötig. Sonst könnte es entweder sein, daß die entsprechende Information in der Plattform nicht aktuell genug ist, oder daß durch die Discovery-Funktion eine zu große Netzlast erzeugt wird.

NetView bietet die Möglichkeit, die SNMP-Parameter sowohl für einzelne Netzknoten, als auch für Gruppen von Komponenten (durch Angabe von Wildcards in den IP-Adressen) unterschiedlich einzustellen. Zu den konfigurierbaren Parametern gehören die community names (für GET- und SET-Requests) sowie die Timeout- und Retry-Werte. Desweiteren kann angegeben werden, ob für den Zugriff auf bestimmte Ressourcen ein Proxy-Agent verwendet werden soll.

Außerdem können zusätzlich die Werte für das Topologie- und Statuspolling eingestellt werden. Neben dem Einstellen von festen Polling-Intervallen besteht auch die Möglichkeit, ein Auto Adjusting Polling Intervall zu verwenden. Dabei hängt die Polling-Frequenz davon ab, wieviele neue Komponenten im letzten Polling-Zyklus entdeckt wurden.

Normalerweise ist das Discovery-Gebiet beschränkt bis zu den von der Managementstation aus jeweils nächsten Routern. Es besteht jedoch die Möglichkeit der Ausdehnung oder Beschränkung durch Seed Files. Ein Seed File kann Komponentennamen, IP-Adressen oder Bereiche von IP-Adressen enthalten. Dadurch kann erreicht werden, daß bei entsprechender Konfigurierung des netmon Dämons und der Polling-Parameter die Komponenten im Seed File entweder ausschließlich oder zusätzlich zum normalen Discovery-Gebiet kontrolliert werden.


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