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Motivation

  In jüngster Zeit ist auch im IT-Bereich ein sich stetig verstärkender Trend zur Dienstorientierung zu verzeichnen. Aufgaben, die außerhalb der Kernkompetenzen eines Unternehmens liegen, werden nicht mehr selbst erbracht, sondern als Dienst von Dienstleistern eingekauft und zur Verfügung gestellt. Begriffe wie Outsourcing  oder Service Provisioning  rücken zunehmend in den Vordergrund.

Bedingt durch die ständig zunehmende Vernetzung, die erheblich gestiegenen und weiterhin steigenden Übertragungskapazitäten sowie die weiterhin ansteigende Komplexität der benötigten Anwendungen [#!setik00!#], läßt sich dieser Trend in den letzten Jahren insbesondere im Bereich der in einem Unternehmen eingesetzten Anwendungen beobachten. Statt des Betriebs von Anwendungen durch eigene IT-Abteilungen werden nun auch Anwendungdienste von Dienstleistern bezogen. Diese sogenannten Application Service Provider (ASP) ASP Application Service Provider   bieten Zugriff auf den Anwendungsdienst  und gewährleisten die Verfügbarkeit des Dienstes mit einer bestimmten Güte.

Die genaue Spezifikation der anzubietenden Dienste sowie der Dienstgüten gewinnt somit zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen von Dienstbeschreibungen und -vereinbarungen muß genau festgehalten werden, welche Funktionalität und Dienstgüte vom Dienstnehmer gefordert werden kann. Verletzungen dieser Vereinbarung führen zu Konsequenzen, die - je nach Vereinbarung - von Rabatten für den Kunden über die Zahlung von Konventionalstrafen durch den ASP bis zur Auflösung des Vertrags und somit zum Verlust des Kunden an andere Anbieter reichen können. Um die Erfüllung bzw. Nicht-Erfüllung dieser Vereinbarungen nachweisen zu können, ist eine Überwachung des Dienstes erforderlich. Diese findet üblicherweise durch Überwachung der den Dienst erbringenden Anwendung statt.

Unter dem Begriff Anwendungsüberwachung   sollen in dieser Arbeit in Anlehnung an [#!han99!#] die Aufgaben des Fehler- und Leistungsmanagements verstanden werden. Die Managementinformation wird hierbei unmittelbar von der zu überwachenden Anwendung zur Verfügung gestellt und nicht, wie z.B. beim Server bzw. Desktop Management mittelbar durch die darunterliegenden Systeme.

Betrachtet man die heute für die Überwachung von Anwendungen eingesetzten Verfahren, so stellt man fest, daß diese entweder nicht in der Lage sind, die erforderlichen Informationen zu liefern, oder aber einen hohen Realisierungsaufwand erfordern, der nur in wenigen Ausnahmefällen gerechtfertigt ist. Dies liegt an der großen Heterogenität der Anwendungen, also den großen Unterschieden, die zwischen den unterschiedlichen Anwendungen bestehen und somit generische Ansätze erheblich erschweren.

Diese Feststellung wirkt sich vor dem Hintergrund zunehmender Bausteinorientierung in der Entwicklung von Anwendungen  noch gravierender aus. Dienstnehmer verlangen immer weniger nach vorkonfektionierten Massendiensten, sondern fordern spezielle, nach ihren Wünschen gefertigte Dienste (sog. Individualdienste  ). Hierbei ist die time-to-market, also die Zeit, die vergeht, bis ein Dienst tatsächlich angeboten werden kann, ein entscheidender Wettbewerbsfaktor [#!adwi96!#]. Die Dienstleister nutzen daher vorgefertigte Bausteine, die nach Kundenwünschen konfiguriert und zu einer den gewünschten Dienst erbringenden Anwendung zusammengefügt werden können. Dies führt zu einer erheblichen Beschleunigung des Entwicklungsprozesses bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität der entstandenen Software durch Einsatz bereits erprobter Bausteine. Weiterhin wird es somit möglich, weniger gut ausgebildete Programmierer zur Erstellung dieser Anwendungen einzusetzen, da z.B. grafische Entwicklungsumgebungen einen Großteil der anfallenden Arbeiten abnehmen können.


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