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Application Management MIB  


Die Application Management MIB [#!rfc2564!#] erweitert die System Application MIB  um die Informationen, die aufgrund des expliziten Verzichtes auf Instrumentierung der Anwendung dort nicht berücksichtigt werden konnten. Sie führt eine dienstorientierte Sicht (service-level view) auf die Anwendungen ein, wobei mit Hilfe der Tabellen der applServiceGroup eine Abbildung zwischen einem Anwendungspaket  bzw. einer zugehörigen Datei und einem angebotenen Dienst möglich ist. Es werden drei weitere Gruppen definiert, die applChannelGroup, die applPastChannelGroup sowie die applElmtRunControlGroup.

Die applChannelGroup der Application Management MIB  liefert Informationen über die E/A-Kanäle der Anwendung. Im Rahmen der Application Management MIB  werden unter E/A-Kanälen die offenen Dateien und Netzverbindungen einer Anwendung verstanden. Diese Informationen beziehen sich vorwiegend auf den Durchsatz des jeweiligen Kanals. Jedem Kanal wird zusätzlich mit Hilfe der applTransactionStreamTable ein Transaktionsstrom zugeordnet. Für jeden Transaktionsstrom kann eine Beschreibung der Transaktionen, die darüber ausgeführt werden, durch Angabe der Unit of Work des Transaktionsstroms angegeben werden. Mit Hilfe von Zählern werden Zeiten und Häufigkeiten von Transaktionen festgehalten. Nach Schließung eines Kanals wird die zugehörige Information zur späteren Verwendung in der applPastChannelGroup gespeichert. Das Starten und Stoppen der Anwendung sowie die Aufforderung zum Neueinlesen der Konfigurationsdateien kann mit Hilfe der applElmtRunControlGroup durchgeführt werden.

Die Application Management MIB  greift zwar auf Instrumentierung der Anwendung zurück und enthält insbesondere auch Informationen über Transaktionen der Anwendung, sie ist aber dennoch nicht geeignet, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Das liegt zunächst an der Beschränkung auf ein einzelnes System, die im Umfeld des Application Service Provisioning  nicht gegeben ist. Da die Transaktionen im Rahmen von Kanälen definiert werden, ist es nicht möglich, Benutzertransaktion en zu definieren. Diese erfolgen typischerweise nicht durch einen Netz- oder Dateizugriff, sondern durch eine Benutzerinteraktion an der Oberfläche der Anwendung. Desweiteren läßt sich festhalten, daß die Application Management MIB  zwar gute Ansätze bzgl. der Definition von erforderlicher Managementinformation im Rahmen der Transaktionsüberwachung liefert, allerdings, wie heute im Bereich der Standardisierung üblich, keinerlei Aussage darüber trifft, wie eine entsprechende Managementinstrumentierung  aussehen könnte. Stattdessen beschränkt man sich auf einen Verweis auf die ARM API , die in Abschnitt [*] noch detailliert diskutiert wird.

Als eine Erweiterung der Application Management MIB  läßt sich die ,,WWW Service MIB``  [#!rfc2594!#] betrachten, die sie um spezifische Informationen, die für das Management von WWW Diensten benötigt werden, erweitert. Die Application Management MIB  ist allerdings nicht Voraussetzung für eine Implementierung der ,,WWW Service MIB`` . Da sie nur spezifische Informationen (z.B. Anzahl von Zugriffen auf bestimmte Webseiten) enthält, kann auf eine weitere Betrachtung verzichtet werden.


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