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4.6 Vorstellung des Konzeptes

  In den vorhergehenden Abschnitten wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, die nun bewertet werden. Zuerst wird entschieden, ob ein zustandsloses oder ein zustandsbehaftetes Gateway als Basis für das Konzept dienen soll. Sobald dies feststeht, wird zwischen den verschiedenen Lösungsansätzen abgewogen.

Bei der Frage, ob ein zustandsloses oder ein zustandsbehaftetes Gateway besser geeignet ist, muß folgendes betrachtet werden (vgl. auch 4.2.1):

Fazit: Für statische Information ist ein zustandsbehaftetes Gateway, für Information, die sich oft ändert, ein zustandsloses Gateway geeigneter. Da in den Agenten sowohl gleichbleibende als auch dynamische Werte vorkommen, kann weder das zustandslose noch das zustandsbehaftete Gateway kategorisch abgelehnt werden. Die beste Lösung ist vielmehr ein Gateway, welches die ,,Dynamik`` der Information in den einzelnen Managed Objects berücksichtigt, und zur Laufzeit entscheidet, ob eine SNMP-PDU benötigt wird. Dazu sind geeignete Kennzahlen und -werte notwendig, die das dynamische Verhalten der Managementobjekte beschreiben ([ACH93], [HAB91]).

Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung der besprochenen Ansätze ist also, in wie weit sich der jeweilige Ansatz für diese Lösung eignet. In dieser Diplomarbeit wurde für den in 4.3.3 auf Seite [*] beschriebene Ansatz entschieden. Abbildung 4.15 zeigt nochmal diesen Ansatz: Jedes Schattenobjekt repräsentiert mit seinen Methoden und Attributen eine oder mehrere SNMP-Managementobjektinstanzen. Eine Managementanwendung kann auf SNMP-Instanzen zugreifen, indem sie mit CORBA-Requests die (Attributzugriffs-)Methoden entsprechender Schattenobjekte aufruft. Für den Informationsaustausch mit SNMP-Agenten ist die Komponente snmpserver im Gateway zuständig. Die Funktionalität dieser Komponente besteht darin, SNMP-PDUs zu erzeugen, zu senden und zu empfangen[*]. Die Schattenobjekte rufen die Methoden dieses Gatewayobjektes auf und übergeben dabei als Parameter die Adresse des Zielagenten, an den die SNMP-PDU geschickt, und den Identifikator der SNMP-Instanz, auf die zugegriffen werden soll. Diese Werte werden einmalig in jedem Schattenobjekt bei dessen Erzeugung gesetzt.

  
Abbildung: Gewähltes Gateway-Konzept
\begin{figure}
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\leavevmode \epsffile{GWKonzept.eps}\end{center}\end{figure}

Dadurch erfolgt die Zuordnung von einem Schattenobjekt (bzw. seiner Attribute) zu bestimmten, existierenden SNMP-Managementobjektinstanzen. Eine weitere Komponente im Gateway ist der Discovery-Dämon, dessen Aufgabe es ist, die SNMP-Umgebung zu explorieren und zu gefundenen SNMP-Agenten entsprechende Schattenobjekte zu erzeugen. Voraussetzung dafür ist, daß die Agenten-MIBs als IDL-Schnittstellendefinitionen im Interface Repository vorliegen. Ein SNMP-Trap-Dämon schließlich wartet an Port 162 des Gateway-Rechners auf ankommende SNMP-Trap-PDUs. Je nach Trap erzeugt er unterschiedliche CORBA-Events und schiebt sie in einen (typisierten) EventChannel. Dieser leitet die Events an alle bei ihm registrierten EventConsumer, beispielsweise an eine Managementanwendung weiter.

Dieser Ansatz hat folgende Vorteile:

Es muß aber bedacht werden, daß es bei diesem Ansatz jedes Schattenobjekt mit einer Gatewaykomponente kommuniziert (mit Requests an diese Komponente), bevor eine SNMP-PDU erzeugt wird. Dieser zusätzliche Kommunikationsaufwand (innerhalb der CORBA-Umgebung) kann zu Performanceeinbußen führen. Umgekehrt kann die Komponente, welche SNMP-PDUs erzeugt, zum Engpaß werden. Dennoch wurde dieser Ansatz weiterverfolgt. Die im folgenden Abschnitt besprochenen Aspekte beschreiben das Gatewaykonzept genauer.

Im Bezug auf die Abbildung von SNMP-Trap-PDUs auf CORBA-Events wurde der ereignisgesteuerte Ansatz, also das push-Modell gewählt. Des weiteren wurde die typisierte Ereigniskommunikation der generischen vorgezogen. Die Entscheidunggründe wurden bereits im vorherigen Unterkapitel angeführt.



 
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