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Überwachung von Systemparametern

  Eine weitere Technik der Anwendungsüberwachung  besteht darin, die darunterliegenden Systeme zu überwachen. Hierbei werden z.B. Parameter wie die Prozessornutzung oder der Speicherbedarf einer Anwendung gemessen. Weitere Beispiele sind die Anzahl offener Dateien einer Anwendung oder der aktuelle Status eines Prozesses oder Threads. Diese Systemparameter können jeweils nur für Prozesse bzw. Threads ermittelt werden; um zu Aussagen über den Zustand einer bestimmten Anwendung zu gelangen ist eine Abbildung der gewonnenen Information erforderlich.

Der Hauptvorteil dieser Technik ist die große Erfahrung, die in den letzten Jahren mit der Ermittlung dieser Informationen gesammelt werden konnte. Es ist somit verhältnismäßig einfach möglich, die Information aus dem System auszulesen und über definierte Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Diese Informationen können für den Diensterbringer von großer Bedeutung bei der Bestimmung der Systembelastung und bei der Identifikation spezifischer Probleme sein.

Die Überwachung von Systemparametern zum Zwecke der Anwendungsüberwachung  besitzt darüber hinaus jedoch eine große Anzahl an Nachteilen: Das grundlegende Problem ist, daß die üblicherweise in Dienstvereinbarungen festgelegten und somit zu überwachenden Parameter (wie z.B. Antwortzeiten oder erfolgreiche Beendigung einer Transaktion) mit dieser Technik nicht ermittelt werden können. Die Abbildung der Systemparameter auf aussagekräftige und nutzer-orientierte Parameter ist schwierig oder ganz unmöglich. So würde beispielsweise ein Prozeß, der eine Endlosschleife ausführt, aus Systemsicht als einwandfrei funktionierend beurteilt werden, obwohl die zu erbringenden Benutzertransaktion en ausnahmslos scheitern.


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