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3.1 Erstellung

Der Aufbau des Testbeds beginnt zunächst mit dem Aufstellen der einzelnen Rechner. Es soll die 100 Mbit/s Variante von Ethernet ( FastEthernet) verwendet. Zur Verbindung der einzelnen Karten kommen Twisted Pair Kabel zum Einsatz.
Alle Rechner wurden mit einer für die Topologie (vgl. auch nächsten Abschnitt) notwendigen Anzahl an Ethernet Karten versehen. Bei diesen Karten handelt es sich um handelsübliche Netzwerkkarten, unter anderem der Firma 3Com.
Nach dem Aufstellen der Maschinen erfolgt eine Vernetzung der einzelnen Maschinen mittels Cross Link Kabeln.
Um eine bessere Übersichtlichkeit des Testbeds zu erreichen wurden Subnetze der Klasse C zwischen den einzelnen Rechnern etabliert. Die von Linux hierfür verwendeten boot Skripte wurden dementsprechend angepasst bzw. erweitert.
Aus Zeitgründen wurde auf die Verwendung eines DNS-Servers verzichtet. Alle Maschinen wurden aber mittels Einträgen in der Datei /etc/hosts mit symbolischen Namen versehen. Dies macht ein adressieren der Rechner für den Menschen leichter, da nicht mehr die IP Adresse verwendet werden muß. Vielmehr werden statt dessen symbolische Namen verwendet, die bijektiv auf die IP Adresse abgebildet werden. Eine solche Datei ist im Anhang gelistet.
Um nicht bei jedem booten das gewünschte Routing manuell zu erzeugen, wurden lokale Skripte, die beim Booten von Linux gestartet werden entsprechend angepasst. Konkret handelt es sich hierbei um die Datei boot.local. In dieser Datei wurde auch ein Nachladen eventuell fehlender Treiber angestossen. Dies musste für jeden Rechner individuell geschehen, da Netzwerkarten verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen. Eine solche Datei ist im Anhang gelistet.
Die Korrektheit der Verbindungen wurde mittels ping zwischen den einzelnen Maschinen verifiziert.
Die durch den Kriterienkatalog spezifizierte Implementierung von sourceforge verlangt nach der Kernel Version 2.4.1. Dieser ist nicht Bestandteil der verwendeten Linux Distribution, wie sie auf den einzelnen Rechnern zu diesem Zeitpunkt installiert ist. Folglich mußte auf den vier mplsX Rechnern dieser Kernel installiert werden. Die Sourcen die für die Kompilierung eines Kernel benötigt werden, können auf www.kernel.org heruntergeladen werden. Nach dem Entpacken der Sourcen wurde der Kernel mit den benötigten Optionen kompiliert. Da es sich um verschiedene Rechnertypen handelt, ist eine individuelle Anpassung für das Testbed notwendig. Eine Modifikation des Linux Loaders (LiLo) stellt sicher das der neue Kernel per default gebootet wird. Die Kernelversion kann durch Eingabe von uname -r verifiziert werden.
Da die gewählte MPLS Implementierung als Kernel Patch realisiert ist, muß dieses noch installiert werden. Nach dem Entpacken und Installieren des Patches ergeben sich zusätzliche Kerneloptionen.
Nach Wahl der Optionen Kernel/User Netlink Socket, Routing Messages und Multi-Protocol Label Switching wird der Kernel neu kompiliert und das alte Image mit dem neuen überschrieben.

 
Abbildung: Screenshot der gewählten Kerneloptionen


Nach der manuellen Etablierung eines LSPs (siehe Einführung in MPLS) zu Testzwecken, kann in /proc/net/mpls* die gewählte Konfiguration überprüft werden. Es handelt sich bei /proc/* um ein virtuelles Dateisystem das interne Kernelstrukturen darstellt.
Das während des FoPras erstellte Testbed besteht aus sechs Maschinen, deren Topologie und Nutzung im folgenden Abschnitt erläutert werden.
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