Wie bereits dargestellt, erfolgt der Aufruf eines Bausteins nie direkt aus einem anderen Baustein heraus, sondern immer mittelbar über die Anwendungslogik . Es ist somit möglich, durch Einfügen von Meßpunkten in die Anwendungslogik , Informationen über Aufrufe einzelner Bausteine zu ermitteln, ohne daß hierzu eine Instrumentierung der Bausteine selbst erforderlich wäre.
Geht man davon aus, daß die Anwendungslogik von einem Anwendungsentwickler mit Hilfe einer speziellen Entwicklungsumgebung erzeugt und teilweise von dieser generiert wird, ist es möglich, die Meßpunkte automatisch in die Anwendungslogik einzubringen. Hierzu ist es erforderlich, die Entwicklungsumgebung geeignet zu erweitern, so daß sie zusätzlich zum Code, der die eigentliche Verknüpfung zweier Bausteine realisiert, Meßpunkte in die Anwendungslogik einfügt.
Im Gegensatz zur vorher vorgestellten Lösung werden bei dieser Variante die Benutzertransaktion en vom Anwendungsentwickler explizit definiert und können somit präzise gemessen werden. Darüber hinaus wird, wie bereits erwähnt, Information über jeden Aufruf eines Bausteins gemessen. Durch geeignete Korrelation der beteiligten Kontrollflüsse läßt sich dann die Zuordnung einer Benutzertransaktion zu den an ihrer Erbringung beteiligten Bausteinen herstellen. Zu beachten ist, daß nicht (wie im vorher vorgestellten Ansatz) eine explizite Managementlogik erstellt wird, sondern daß Meßpunkte in die Anwendungslogik eingefügt werden, deren Zusammenhang zur Laufzeit dynamisch ermittelt werden kann.
Abbildung veranschaulicht dies nochmals anhand eines einfachen Beispiels. A und B seien beliebige Bausteine, die über keinerlei spezielle Managementinstrumentierung verfügen müssen. Ein Anwendungsentwickler erstellt mit Hilfe einer Entwicklungsumgebung und unter Verwendung der Bausteine A und B den Baustein C, dessen Anwendungslogik bei Aufruf z.B. für eine sequentielle Ausführung der beiden darunterliegenden Bausteine sorgt. Die Entwicklungsumgebung erstellt die Anwendungslogik und verknüpft die Bausteine entsprechend. Außerdem fügt sie automatisch Meßpunkte in die Anwendungslogik ein, die jeweils vor dem Aufruf eines Bausteins bzw. nach Rückkehr aus einem Baustein Managementinformationen liefern können. Es ergibt sich somit eine instrumentierte Anwendung C, deren Instrumentierung ohne manuelles Eingreifen des Baustein- bzw. Anwendungsentwickler s vorgenommen werden konnte. Die Instrumentierung erlaubt es beispielsweise, die Aufrufhäufigkeiten der einzelnen Bausteine, die Zeitdauer eines Aufrufs oder das Verhältnis erfolgreicher zu nicht erfolgreichen Aufrufen zu bestimmen.
Im folgenden Abschnitt wird dargestellt, wie die Identifikation und Generierung geeigneter Meßpunkte mit möglichst geringem Aufwand erfolgen kann. In Abschnitt wird dann gezeigt, wie durch Korrelation von Kontrollflüssen eine eindeutige Zuordnung von Meßwerten zu Benutzertransaktionen möglich ist. Der daran anschließende Abschnitt gibt eine detaillierte Bewertung der vorgeschlagenen Lösung und geht insbesondere auf verbleibende Schwachpunkte ein.