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Realisierung in JAVA

Da die Aufgabenstellung die Plattformunabhängigkeit der Anwendung verlangt, sollte dafür Java als Programmiersprache verwendet werden. Java erreicht diese Plattformunabhängigkeit durch Interpretation, ohne auf die Vorteile einer Compilersprache zu verzichten.

Die Programmierumgebung von Java beinhaltet sowohl einen Compiler, als auch einen Interpreter. Der Sourcecode, der in einer .java - Datei abgespeichert ist, wird mit dem Aufruf javac file.java vom Compiler in einen Binärcode für eine virtuelle Maschine umgewandelt und in einer .class - Datei abgespeichert. Das compilierte Programm wird mit dem Befehl java file aufgerufen. Dabei wird dieser Binärcode zur Laufzeit durch einen Interpreter, der die virtuelle Maschine realisiert, in maschinenspezifische Befehle umgewandelt, ganz im Gegenteil zu anderen Programmiersprachen wie C oder C++, wo beim Compilieren der Sourcecode direkt in Maschinencode übersetzt wird, der dann nur auf den jeweiligen Zielsystemen ausgeführt werden kann (siehe Abb. [*]).


  
Abbildung: Erstellung von Java-Programmen
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Dieser Interpretationssschritt erfordert entgegen jeder Vermutung allerdings nicht erheblich mehr Zeit, da die Umwandlung des Binärcodes in tatsächliche Maschinenbefehle mit wenig Aufwand und Rechnerleistung möglich ist. Die Ausführungsgeschwindigkeit wird dadurch nicht so deutlich beeinträchtigt, wie es bei anderen ausschließlich interpretierten Sprachen der Fall ist.

Also ist ein Interpreter unbedingt erforderlich, um Java-Programme ausführen zu können. Deshalb erfordert jeder Java-fähige Browser, wie z.B. die Version 2.x des Netscape Navigators oder der Sun-eigene HotJava Browser, die Einbindung eines Interpreters. Dieser ermöglicht dann den Ablauf des Programms auf dem abrufenden Rechner.

Die Entwicklungsumgebung von Java, das sogenannte Java Developer`s Kit (JDK), steht für unterschiedliche Systeme, wie z.B. Sun Solaris 2.3-2.5 oder Windows95, zur Verfügung, wobei die virtuelle Maschine schon für mehr Systeme verfügbar ist. So kann auf nahezu jeder Umgebung, die Threads und lange Dateinamen zur Verfügung stellt, mit Java gearbeitet werden.

Außerdem sollte auch untersucht werden, mit welchem Aufwand ein Graphical User Interface (GUI) in Java erstellt werden kann und welche Möglichkeiten diese Programmiersprache hierfür zur Verfügung stellt.

Java-Anwendungen können als Applications oder Applets erstellt werden. Applets sind in Java erstellte und in Web-Seiten eingebundene Programme, die über das WWW heruntergeladen und von einem Browser auf dem Rechner des Benutzers ausgeführt werden. Dahingegen sind Applications selbständige Programme, so wie sie auch mit jeder anderen Programmiersprache erstellt werden können. Sie erfordern keinen Browser, um ausgeführt zu werden. Zusätzlich haben Applications im Vergleich zu Applets die Möglichkeit, auf das Dateisystem eines Rechners zuzugreifen, während das bei den Applets aus Sicherheitsgründen unterbunden wurde. So soll verhindert werden, daß Applets Schäden auf dem abrufenden Rechner anrichten können.

Es gibt allerdings auch Programme, die sowohl als Applet als auch als Application ausführbar sind. Wir haben unser Programm als eigenständige Applikation implementiert, da unbedingt Zugriff auf das Dateisystem notwendig ist, um benötigte Informationen auslesen zu können. Ohne diesen Zugriff wäre diese Anwendung nicht realisierbar gewesen.


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